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Von Alexandra Alt Donaueschingen. So sieht ein Großgrundbesitzer aus: Joachim Häring ist Herr über 12 000 Quadratmeter Industriefläche und mittlerweile so bekannt, dass sich kurz vor der Landtagswahl auch gerne Politiker mit einem Besuch der ehemaligen Kammgarnspinnerei schmücken.

1,8 Millionen Euro hat Häring in die Sanierung der ehemaligen Kammgarnspinnerei der Firma Wirth gesteckt. Und – es hat sich gelohnt. Mittlerweile hat Häring die 11 900 Quadratmeter Fläche an sieben Firmen vermietet, darunter auch IMS Gear, die allein knapp 7000 Quadratmeter Produktions- und Bürofläche für sich beansprucht. Der Einzug folgt im März. Und Häring selbst? Der hat sich ein Eckchen (1600 Quadratmeter) im von der Straße abgewandten Bereich der Anlage ausgesucht, genug Platz für ein Lager und Werkstätten seines Einrichtungshauses – und für die Requisiten des Villinger Theaters am Turm. "Ich fördere die ein bisschen", so Häring.

Gestern führte der Visionär den SPD-Generalsekretär der Landes und Bundestagsabgeordneten Peter Friedrich und den hiesigen Landtagsabgeordneten Fritz Buschle durch den frisch renovierten Industriebau. Auf dem einst für eine Erweiterung der Kammgarnspinnerei vorgesehenen Grundstück hinter dem Industriekomplex hat Häring ein profitables Neubaugebiet erschlossen. Die rund 25 Bauplätze gehen weg wie warme Semmeln, 16 Häuser stehen bereits. Dabei sind zwischen Härings Kauf 2009 und der Erschließung nicht einmal zwei Jahre vergangen. Da runzelt selbst der ehemalige Firmenberater und heutige SPD-Bundestagabgeordnete Friedrich die Stirn.

Auf Fördergelder und sonstige Vergünstigungen pfiff Häring. "Mir war es wichtig, dass Oberbürgermeister Thorsten Frei hinter dem Projekt steht", betont der Investor. Er kenne genug Fälle, wo Projekte dieser Art scheitern, weil die Unterstützung der Stadt fehle. Natürlich gehöre zum Erfolg aber auch das nötige Quäntchen Glück: Als Häring die ehemalige Kammgarnspinnerei erwarb, befand sich die Wirtschaft mitten in der Krise, heute boomt es überall wieder. "Ich habe Potenzial in dem Gebäude gesehen. Und immer daran geglaubt, dass ich Recht habe", sagt Häring. Er steht auf dem Parkplatz und schaut auf die frisch gestrichene Fassade. Der Erfolg gibt ihm Recht.

Schwarzwälder Bote 05.02.2011